Überschrift Sterilisation.
Die Sterilisation / Vasektomie des Mannes ist eine einfache, sichere und nebenwirkungsarme Methode, eine endgültige Verhütungsmaßnahme durchzuführen. Sie kommt besonders für Paare in Betracht, deren Kinderwunsch erfüllt ist, und die sich in einem Alter befinden, in dem ein erneuter Kinderwunsch allmählich unwahrscheinlich wird. Trotzdem sollte man sich über die seltene Situation eines unerwarteten Kindstodes sowie die nicht zu vernachlässigende Ehescheidungsrate in Deutschland klar sein und auch die eigene Entscheidung unter schlimmstenfalls solchen Bedingungen einmal durchdacht haben. Das Rückgängigmachen einer Sterilisation ist nicht einfach. Unter Umständen bleibt als letzter Ausweg nur eine „künstliche Befruchtung“.
Die Urologen unserer Praxis haben sich seit vielen Jahren auf „minimalinvasive (bzw. nonscalpell) Vasektomie- / Sterilisations- Operationen beim Mann“ spezialisiert, die wir mehrmals wöchentlich in unserem Haus durchführen. Dieses Verfahren bedeutet:
- Präoperativ findet ein ausführliches Aufklärungsgespräch, gerne auch zusammen mit der Partnerin, statt, in dem alle offenen Fragen besprochen werden. Außerdem werden die Samenleiter getastet, um eventuelle Besonderheiten bereits vor der Operation einkalkulieren zu können (Leistenbrüche, Voroperationen, Cysten etc.)
- Durchführung ambulant und in örtlicher Betäubung (selten wird dies auch ambulant in Vollnarkose wegen besonderer anatomischer Verhältnisse oder auf besonderen Wunsch des Patienten durchgeführt).
- Meist ist eine Durchführung durch lediglich eine mediale Hauteröffnung von 5-10 mm Länge möglich. Sollten die Samenleiter jedoch schwierig tastbar sein, sind ggf. zwei (genauso kleine) Schnitte nötig. Durch dieses Verfahren wird auch oftmals eine Hautnaht unnötig, da diese winzigen Schnitte kaum bluten und problemlos unter sterilem Pflaster abheilen. So entfällt auch das Entfernen einer Hautnaht. Das Infektionsrisiko verringert sich ebenfalls durch die Winzigkeit der OP-Wunde.
- Durchschnittliche Dauer der Operation 20-35 min., bei schwierigeren Verhältnissen (z.B. Übergewicht/Voroperationen) ist jedoch auch etwas länger möglich.
- Hohe Sicherheit durch Entfernung eines 2-3 cm langen Samenleiterstückes, doppelte Nahttechniken mit langsam auflösenden Fäden und elektrische "Verschweißung" der Samenleiterenden.
- Kaum postoperative Beschwerden, allenfalls geringes "Ziehen in den Leisten" oder Berührungsempfindlichkeit ist üblich. Stärkere Beschwerden sind äußerst selten und treten allenfalls bei schwierigeren operativen Verhältnissen oder wenn der Patient die Verhaltensregeln nicht beachtet auf.
- Postoperativ sollte man 4-5 Tage kein Wasser an die Wunde bringen, damit diese gut abheilen kann sowie für 1-2 Wochen stärkere Erschütterungen (Sport, Fahrradfahren, schwere Arbeit, Geschlechtsverkehr) vermeiden.
- Die Kosten für Sterilisationen (wie auch für Pille, Kondom etc.) werden von den gesetzlichen Krankenkassen natürlich nicht übernommen. Je nach Aufwand kommen auf den Patienten deswegen Kosten in Höhe von ca. 398 Euro für OP, Voruntersuchung und Nachbehandlung, je 5 Euro für die juristisch vorgeschriebenen mindestens 2 Samenproben zur Sicherung des operativen Erfolges, sowie ca. 50 Euro für eine juristisch vorgeschriebene Untersuchung der Samenleiterstücke durch einen unabhängigen Pathologen zu. Darüber erhält der Patient eine "Privatrechnung nach GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte)"